Freiraum in Presse, Funk und Fernsehen
Artikel aus der Sonntags Zeitung der Grafschaft Bentheim vom 29.Januar 2017
Artikel aus der Sonntagszeitung der Grafschaft Bentheim am Wochenende vom 15. Januar 2017
Jürgen Bernsen, Andrea Hüttinger und der Ordnungsraum hatten den
ersten Radioauftritt. Interview in der Sendung:
»SWR2 Leben – Bin ich ein Messie?« (Sendung als MP3 und Abschrift dort)
»"Der größte Feind ist die Mülltonne!" Zwischen 300.000 und 1,8
Millionen Menschen sollen in Deutschland, Österreich und der Schweiz am
Messie-Syndrom leiden. Fast immer geht das mit schweren Erkrankungen wie
Depressionen, Psychosen oder Zwangsstörungen einher. Das Messie-Syndrom
ist auch Betätigungsfeld für Forscher - doch die Ausprägungen der
Sammelleidenschaft sind höchst unterschiedlich. SPIEGEL TV begleitet
Betroffene und Helfer, die sich auf den Weg in eine geordnete Zukunft
machen.«
Spiegel TV (Reportage, bei der sowohl
Rechtsanwalt Stefan Senkel als auch Freiraum-Gründerin Andrea Hüttinger
mitgewirkt haben)
Pressespiegel
»›Hast Du meine Nachricht nicht gelesen?‹, frage ich ihn leicht genervt.
›Nein. Ich finde mein Telefon seit ein paar Wochen nicht‹, antwortet er.«
— Caspar Clemens Mierau, Motherboard, 14. Dezember 2015
»Messies« leben im Chaos: Sie öffnen ihre Post nicht mehr, können
nichts wegwerfen, leben in Wohnungen, die bis zur Decke vollgestopft
sind. Im schlimmsten Fall trennen sie sich nicht einmal mehr von ihrem
Müll. Doch es gibt Hilfe.
— Deutschlandradio Kultur, 16.03.2014
Jürgen Bernsen kann anpacken ‒ zumindest vermittelt er diesen Eindruck.
Große Hände, breites Kreuz, Millimeterhaarschnitt. Bernsen könnte als
Boxtrainer auf St. Pauli durchgehen. Und eine Art Trainer ist er auch.
Nur steht er nicht im Ring, sondern in fremden Wohnungen.
— Märkische Allgemeine", 16. August 2013
Ein Verein hilft Messies, ihre vermüllte Wohnung aufzuräumen und
dabei ihr Leben in den Griff zu bekommen. Mit der Messie-Hilfe aus dem
Fernsehen hat das nichts zu tun.
Interview Juliane Wiedemeier
taz: Herr Bernsen, Messies kennen viele nur aus dem
Fernsehen. In Einrichtungssendungen werden sie dort in ihren vermüllten
Wohnungen vorgeführt. Was halten Sie von diesen Formaten?
Jürgen Bernsen: Ich finde diese Sendungen aus zwei Gründen schrecklich: […]
— taz, 30.10.2012
»Messies, das sind doch die Chaoten, die zu faul zum Aufräumen sind.
Dieses Bild vermittelt das Fernsehen. Die Mitarbeiter von Freiraum
sehen das etwas anders. Seit fünf Jahren helfen sie Betroffenen.
Der Ordnungsraum macht seinem Namen alle Ehre: Er ist
superordentlich. Abgesehen von einem Blumentopf auf dem Tisch steht
nichts herum, kein Kram, keine Broschüre, höchstens zwei drei
Staubkörner. Und genau so soll …«
— Prenzlauer Berg Nachrichten, 8. Mai 2012
»›Die Leute werden zum Teil richtig beiseitegeschubst‹, sagt Jürgen Bernsen
von Freiraum-Berlin-Brandenburg e.V., einem Team, das im Berliner Bezirk
Pankow Menschen mit Messie-Neigung hilft. ›Bei uns funktioniert das völlig
anders: Wir arbeiten Hand in Hand mit den Leuten zusammen, und jeder
entscheidet selbst, was er wegschmeißt. Dadurch lernen die Betroffenen
überhaupt erst, wie man die Wohnung besser strukturiert.‹ Das geht nur in
kleinen Schritten. Bis zu einem Jahr lang ist Bernsen in manchen Wohnungen
aktiv. RTL nimmt sich zwei Wochen. H-Team-Geschäftsführer von Wedel hält
solche Hauruck-Aktionen für schädlich: ›Weil sich die Betroffenen noch mehr
davon entfernen, dass sie eigentlich tiefsitzende traumatische Erlebnisse
haben: Demütigungen, mangelndes Selbstwertgefühl, fehlendes Vertrauen in
Mitmenschen. All das müssen die Leute nachher mit sich selbst ausmachen.‹«
— FAZ, 07. November 2011
»In vielen Fällen kommt Bernsen nach vertrauensbildenden Gesprächen
mit in die Wohnung der Betroffenen und räumt gemeinsam mit ihnen auf.
›Dabei ist viel Einfühlungsvermögen gefragt.‹ Ziel ist es, Struktur in
die Wohnung zu bekommen. Da das Aufräumen nicht nur körperlich, sondern
auch seelisch eine Belastung für Messies ist, dauern solche Einsätze
selten länger als drei Stunden. Bis eine Wohnung schließlich im
gewünschten Zustand ist, kann ein halbes Jahr vergehen.«
— MieterMagazin, 01. Dezember 2008
»Meterhohe Papierstapel in jedem Raum, kaum ein Zentimeter Boden,
der nicht von Zeitungen, Zeitschriften und Katalogen bedeckt ist –die
Wohnung eines Messies. Kein schöner Anblick, auch für Jürgen
Bernsen […] nicht …«
— Berliner Zeitung, 30. August 2008